Kenntnisnahme - E 49.5/0053/WP17-1

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung als Diskussionsvorlage zu einem Beschluss über geänderte Öffnungszeiten und Entgelte zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Museumsstrukturkommission und der Betriebsausschuss Kultur haben die Verwaltung beauftragt, die bestehenden Regelungen zu Eintrittsentgelten und Öffnungszeiten der städtischen Museen zu überprüfen. Hintergrund ist die Fertigstellung der Route Charlemagne und die damit entstehende Konzentration der Museen in der Innenstadt einerseits sowie der „Randlage“ des Ludwig Forums und des Suermondt-Ludwig-Museums andererseits, die eine strategische Neubetrachtung sinnvoll erscheinen lassen.

 

Der Fokus bei der Überarbeitung kann entweder auf eine Steigerung der Besucherzahlen oder die Erzielung höherer Erträge gerichtet sein. Beide Aspekte werden nachfolgend geprüft.

 

Im Vorfeld der Vorlagenerstellung haben Gespräche mit den Direktionen, dem aachen tourist service und dem Fachbereich Presse und Marketing stattgefunden.

 

1.Eintrittsentgelte

Basis sind die Besucher-/Einnahmezahlen aus 2015 (s. hierzu die Anlagen 5 und 6).

Die Häuser haben in 2015 insgesamt Eintritte in Höhe von 230.977,50 € (s. Anlage 6) erzielt.

Dem gegenüber stehen kalkulatorische Kosten für das Kassenpersonal i.H.v. 334.942,00 € (Mischkalkulation eigenes Personal/Fremdfirma = 66.988,40 €/anno, s. Anlage 1).

Dies bedeutet, dass nach derzeitigem Stand eine jährliche Unterdeckung i.H.v. 103.965,50 € gegeben ist.

 

Zur Beantwortung des Prüfungsauftrags wurden 4 Varianten erarbeitet inkl. der Option eines eintrittsfreien Tages pro Woche.

Die detaillierten Berechnungen sind den Anlagen 1-4 zu entnehmen.

 

Variante 1 (s. Anlage 1)

Vollständig freier Eintritt

Position

Detail

Anmerkung

Wechselausstellungen

Freier Eintritt

 

Dauerausstellungen

Freier Eintritt

 

Erzielte Eintritte

Keine

 

Kosten Kassenkräfte

Keine

 

Rechnerische Ersparnis

(zu aktuell)

103.965,50 €

Anlage 1

Anlauf- und Auskunftsstelle

Nein

 

Shopverkauf

Nein

 

Besetzung bei Abendveranstaltungen

Nein

 

Einsparpotential

nicht in voller Höhe

s.u.a. Erläuterungen

Keine Entlastung des städt. Haushalts

Personal kommt zum Einsatz

s.u.a. Erläuterungen

 

Durch den vollständig freien Eintritt würden fiktiv sowohl die o.a. Eintritte als auch die Kosten für das Kassenpersonal entfallen. Die Einsparungen würden sich rechnerisch auf 103.965,50 € belaufen. Bei den Kassenkräften wird allerdings mit Priorität städt. Personal aus dem sog. „Personalpool“ eingesetzt und erst bei Ausfall durch Urlaub/Krankheit wird auf einen externen Dienstleister zurückgegriffen, so dass das o.g. Einsparpotential sich real nicht in voller Höhe realisieren lassen wird.  Soweit städt. Personal zum Einsatz kommt führt dies nicht zu einer Entlastung des städt. Haushaltes.

 

Bei vollständig freiem Eintritt ist mit einer deutlichen Steigerung der Besucherzahlen zu rechnen.

 

Diese Variante hätte jedoch den Nachteil, dass den Besuchern der Museen keine Person als Anlauf- und Auskunftsstelle sowie für Shopverkäufe zur Verfügung steht.

 

 

 

Variante 2 (s. Anlage 2)

Freier Eintritt für Dauerausstellungen, höheres Entgelt für Wechselausstellungen.

Variante 2a) ein freier Tag je Woche.

Position

Detail

Anmerkung

Wechselausstellungen

Entgelt, 8,-- € für einen Vollzahler*

 

Dauerausstellungen

Freier Eintritt

 

Erzielte Eintritte Variante 2 / 2a)

163.559,20 € / 138.396,25 €

Anlage 2

Kosten Kassenkräfte

111.647,33 €

Nur bei Wechselausst.

Rechnerischer Überschuss/ Jahr

Variante 2 / 2a)

  51.911,87 € / 26.748,91 €

Anlage 2

Anlauf- und Auskunftsstelle

Nur bei Wechselausstellungen

 

Shopverkauf

Nur bei Wechselausstellungen

 

Besetzung bei Abendveranstaltungen

Nur bei Wechselausstellungen

 

* Bei den Eintritten wurde mit einem Entgelt von 8,-- € für einen Vollzahler (siehe Liste vergleichbare Häuser) kalkuliert.

 

Durch den freien Eintritt für die Dauerausstellungen würden in den Zeiträumen ohne Wechselausstellungen fiktiv sowohl die Eintrittsentgelte als auch die Kosten für das Kassenpersonal entfallen. Dahingegen werden während der Wechselausstellungen sowohl Eintrittsentgelte erzielt als auch Personalkosten verausgabt. Der jährliche Überschuss würde sich rechnerisch auf  51.911,87 Euro / 26.748,91 Euro belaufen.

Die Berechnung für die Kosten der Kassenkräfte geht jedoch davon aus, dass Kosten für das Kassenpersonal nur für die Dauer einer Wechselausstellung (für den Zeitraum von 4 Monaten) anfallen. Wie bereits in Variante 1 erläutert, wird bei den Kassenkräften mit Priorität städt. Personal aus dem sog. „Personalpool“ eingesetzt, so dass das o.g. Einsparpotential sich real nicht in voller Höhe realisieren lassen wird. 

Bei freiem Eintritt für die Dauerausstellungen ist mit einer deutlichen Steigerung der Besucherzahlen zu rechnen, allerdings in geringerem Umfang als bei vollständig freiem Eintritt.

 

Diese Variante hätte jedoch den Nachteil, dass den Besuchern der Museen während der Dauerausstellungen keine Person als Anlauf- und Auskunftsstelle sowie für Shopverkäufe zur Verfügung steht.

 

 

 

 

Variante 3 (s. Anlage 3)

Entgelt für Dauerausstellungen unverändert, höheres Entgelt für Wechselausstellungen.

Variante 3a) ein freier Tag je Woche.

Position

Detail

Anmerkung

Wechselausstellungen

Entgelt; 8 Euro

 

Dauerausstellungen

Entgelt; 5 Euro

 

Erzielte Eintritte Variante 3 / 3a)

(bei gleichbleibender Besucherzahl)

292.476,20 € / 243.885,90 €

Anlage 3

Kosten Kassenkräfte

334.942,00 €

Anlage 3

Rechnerische Unterdeckung/ Jahr

Variante 3 / 3a)

-42.465,80 € / -91.056,10 €

Anlage 3

Anlauf- und Auskunftsstelle

Ja

 

Shopverkauf

Ja

 

Besetzung bei Abendveranstaltungen

Ja

 

 

Bei gleichbleibendem Entgelt für die Dauerausstellungen und einer Erhöhung des Entgeltes für die Wechselausstellungen würde sich, bei gleichbleibenden Besucherzahlen, die jährliche Unterdeckung rechnerisch auf 42.465,80 Euro  / 91.056,10 € Euro verringern. Allerdings ist es möglich, dass eine Erhöhung der Eintrittsentgelte eine Verringerung der Besucherzahlen zur Folge hat. 

 

Diese Variante hat den Vorteil, dass den Besuchern der Museen im gewohnten Umfang das Kassenpersonal als Anlauf- und Auskunftsstelle sowie für Shopverkäufe zur Verfügung steht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Variante 4 (s. Anlage 4)

Anhebung der Entgelte für Dauer- und Wechselausstellungen.

Variante 4a) ein freier Tag je Woche.

Position

Detail

Anmerkung

Wechselausstellungen

Entgelt; 10 Euro

 

Dauerausstellungen

Entgelt; 8 Euro

 

Erzielte Eintritte Variante 4 / 4a)

(bei gleichbleibenden Besucherzahlen)

410.716,20 € / 342.482,20 €

Anlage 4

Kosten Kassenkräfte

334.942,00 €

Anlage 4

Rechnerischer Überschuss/ Jahr

Variante 4 / 4a)

75.774,20 € / 7.540,20 €

Anlage 4

Anlauf- und Auskunftsstelle

Ja

 

Shopverkauf

Ja

 

Besetzung bei Abendveranstaltungen

Ja

 

 

Erst bei einer Erhöhung des Entgelts sowohl für die Dauer- als auch für die Wechselausstellungen wird bei unverändertem Einsatz des Kassenpersonals die Gewinnzone erreicht und ein rechnerischer Überschuss von 75.774,20 Euro / 7.540,20 Euro erzielt. Allerdings ist es möglich, dass eine Erhöhung der Eintrittsentgelte eine Verringerung der Besucherzahlen zur Folge hat. 

 

Diese Variante hat den Vorteil, dass den Besuchern der Museen im gewohnten Umfang das Kassenpersonal als Anlauf- und Auskunftsstelle sowie für Shopverkäufe zur Verfügung steht.

 

Fazit:

Nach Prüfung der vier (sieben) Varianten kann festgestellt werden, dass bei Variante 1 ein spürbarer Anstieg der Besucherzahlen prognostizierbar ist, während Variante 4 voraussichtlich einen Rückgang bewirken würde. Aus finanzieller Sicht müsste dahingegen Variante 4 gewählt werden.

Eine Übersicht zum Vergleich aller Alternativen ist als Anlage 7 beigefügt.

Die Verwaltung schlägt Variante 4 vor.

 

Ergänzende Möglichkeiten

a)Variable Festlegung der Entgelthöhe für Sonderausstellung  (5,--bis 15,-- €, je nach zu erwartendem Publikumserfolg, Größe der Ausstellung usw.)

 

b)Freier Eintritt in das IZM

 

c)Einführung anlassbezogener (Motto-)Tage für das Gebiet der Euregio, bei denen z.B.

bestimmten Bevölkerungsgruppen freier Eintritt gewährt wird (Werbung/Marketing).

 

d)Freier Eintritt für Personen unter 18 Jahre oder unter 21 Jahren (Auswirkung bzgl. Preis Familienticket).

e)Einrichtung von Kombitickets für alle Häuser (Preis 18,-€/ermäßigt 16,-€).

Gültigkeit: 1 Monat.

 

3.Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind derzeit uneinheitlich. Aus Sicht der Verwaltung sollte aus Gründen der Besucherfreundlichkeit eine Harmonisierung der Zeiten angestrebt werden, d.h. Suermondt-Ludwig-Museum und Ludwig Forum sollten auch um 10 Uhr oder spätestens 11 Uhr öffnen. Eine entsprechende Ausweitung der Öffnungszeiten würde jedoch zu Mehrkosten in folgender Höhe führen:

 

Bei Beginn 10,00 Uhr:

Bewachungskräfte Ludwig Forum 1.974,-- €/Monat

Bewachungskräfte Suermondt-Ludwig-Museum 1.128,-- €/Monat

Mehrkosten gesamt: 37.224,-- €/ Jahr.

 

Bei Beginn 11,00 Uhr:

Bewachungskräfte Ludwig Forum 987,-- €/Monat

Bewachungskräfte Suermondt-Ludwig-Museum 564,-- €/Monat

Mehrkosten gesamt: 18.612,-- €/ Jahr.

 

Längere Abendöffnungszeiten sollten nur bei entsprechender Finanzierung, z.B. aus touristischen Gründen oder durch einen Sponsor oder im Rahmen eines Ausstellungsbudgets vorgesehen werden.

 

3.Kulturticket (s. Anlage 9)

Die Einführung eines sogenannten Kulturtickets wird nach Abstimmung mit dem aachen tourist service für nicht sinnvoll erachtet, da die Wege in Aachen zu kurz sind, um den Mehrwert der öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Sowohl die Karlsausstellung als auch das existierende Kulturticket haben dies belegt.

 

 

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Anlagen

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