Entscheidungsvorlage - 49.5/0053/WP17-1-1

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur beschließt die Umsetzung der Variante 6 unter Berücksichtigung der Ausführungen dieser Vorlage. Eine Berichterstattung wird sechs Monate nach Einführung der neuen Entgelte und Öffnungszeiten erwartet.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Der Betriebsausschuss Kultur wurde am 06.09.2016 mit einer ausführlichen Vorlage über verschiedene Varianten zur Änderung der Entgelte als auch der Öffnungszeiten informiert.

Grundlage hierfür waren zum einen die Anträge der Fraktion SPD und CDU vom 03.02.2016 „Einen kostenlosen Tag pro Woche in den Aachener Museen in 2016“ (Anlage1) als auch der Antrag der Fraktion Die Linke vom 26.11.2015 (Anlage 2) sowie die Museumstrukturkommission.

Hintergrund ist die Fertigstellung der Route Charlemagne und die damit entstandene Konzentration der Museen in der Innenstadt sowie die „Randlage“ des Ludwig Forums für Internationale Kunst und des Suermondt-Ludwig-Museums, die eine Überprüfung der Entgelte und Öffnungszeiten sinnvoll erscheinen lassen.

Innerhalb der Sitzung am 06.09.2016 wurde seitens der Fraktionen Die Linke, GRÜNE, Freie Demokraten und Piraten der beigefügte Beschlussvorschlag (Anlage 3) eingereicht, der mehrheitlich innerhalb der Sitzung am 06.09.2016 abgelehnt wurde.

Der Betriebsausschuss Kultur entschied sich stattdessen für die Maßnahme, Besucher/innen bis 21 Jahren einen kostenfreien Eintritt in den Häusern der Route Charlemagne, dem Ludwig Forum für Internationale Kunst und dem Suermondt-Ludwig-Museum zu gewähren. Dieser Beschluss wurde ab dem 07.09.2016 umgesetzt (Anlage 4).

 

Aus der Diskussion des Betriebsausschusses Kultur vom 06.09.2016 ergaben sich zudem folgende Arbeitsaufträge für den Kulturbetrieb:
 

Aufgabenstellung 1: Analyse der Häuser der Route Charlemagne, Ludwig Forum für Internationale Kunst und Suermondt-Ludwig-Museum:

a)      In Bezug auf Zugänglichkeit zu Wechselausstellungen/ Dauerausstellungen mit dem Ziel der Klärung, ob unterschiedliche Preise realisierbar sind.

b)      In Bezug auf personelle Ausstattung, insbesondere Servicekräfte und finanzielle Auswirkungen in Krankheitsfällen, mit dem Ziel, die finanziellen Belastungen sichtbar zu machen.

c)       In Bezug auf das Besucherverhalten mit dem Ziel der Überprüfung veränderter Öffnungszeiten

Aufgabenstellung 2: Erhebung statistischer Werte:

a)      Besucherzahlen an den Motto-Tagen.

b)      Besucherzahlen seit 2012.

c)       Freier Eintritt bis (einschließlich) 21 Jahren (Probephase ab dem 07.09.2016).

Aufgabenstellung 3: Klärung der Sinnhaftigkeit eines „Kulturtickets“.

Aufgabenstellung 4: Prüfung der Einführung einer Museumscard in Bezug auf die Preisgestaltung, Umfang und Dauer.

Aufgabenstellung 5: Prüfung der Einführung eines Eintrittsentgelts für „Herausragende Ausstellungen“.

Aufgabenstellung 6: Prüfung der Sinnhaftigkeit einer differenzierten Betrachtung der Häuser in Randlage“.

 

Bei der nachfolgenden Analyse werden die Aspekte der Steigerung der Besucherzahlen und der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.

 

  1. Eintrittsentgelte

Die Vorlage für den 06.09.2016 sah u.a. vor, dass in den Varianten 1 und 2 bei freiem Eintritt Kassenpersonal nicht mehr zur Verfügung steht.
Der Betriebsausschuss Kultur war sich einig darüber, dass dies auf Grund einer fehlenden Informationsstelle für die Häuser/Anlaufstelle sowie auch in Bezug auf wegfallende Shopverkäufe und teilweise auch im Hinblick auf die Gastronomie nicht sinnvoll ist.
Insofern wird nachfolgend eine Berechnung im Hinblick auf eine veränderte Preisgestaltung und veränderte Öffnungszeiten bei gleichbleibendem Personaleinsatz vorgenommen.
Für das Internationale Zeitungsmuseum wird zudem eine weitere Variante vorgestellt.

 

Zu 1 a:

Die Zugänglichkeit der unterschiedlichen Ausstellungsbereiche der einzelnen Häuser und somit die Möglichkeit der differenzierten Eintrittsentgeltgestaltung bei „Herausragenden Ausstellungen ist gegeben:

1.  Beim Ludwig Forum für Internationale Kunst (sofern die Ausstellungen im 1. und 2. OG,
     oberhalb des Eingangsbereichs durchgeführt wird).

2. Beim  Internationales Zeitungsmuseum

3. Beim Centre Charlemagne

4. Beim Suermondt-Ludwig-Museum
 

Für das Rathaus, Couven-Museum sowie das Zollmuseum Friedrichs ist eine gesonderte Zugänglichkeit zu „Herausragenden Ausstellungen“ nicht möglich.
 

Zu 1 b:

Personal (inkl. Krankheitsfälle)
In den Jahren 2015 bis Juli 2016 erfolgte eine Doppelfinanzierung durch den Kulturbetrieb in Höhe von rund 194.000 Euro auf Grund zahlreichender Krankheitsfälle.

Seitens des Betriebsausschusses Kultur wurde am 06.09.2016 des Weiteren darum gebeten, Langzeiterkrankungen aufzuschlüsseln, um Entgeltfortzahlungen ausweisen zu können.

Aus Datenschutzgründen kann keine Gesamtliste vorgelegt werden.

Sofern eine Entgeltfortzahlung stattgefunden hätte, würde die Summe in Höhe von 194,000 Euro jedoch um weitere 22 % erhöht werden müssen.
 

Zu 2 a:

Der Kulturbetrieb hat seit Gründung des Centre Charlemagne und den damit durchgeführten Ausstellungen (erstmals der „Schmuggelausstellung“) die Motto-Tage mit kostenfreiem Eintritt eingeführt.

Aus dem beigefügten Zahlenmaterial (Anlage 5-8) ist ersichtlich, dass diese Motto-Tage verbunden mit einem qualitätvollen Programm für Besucheranreize sorgen. Der Kulturbetrieb der Stadt Aachen präferiert daher die weitere Durchführung der Motto-Tage.

 

Zu 2 b:
Die Gesamtbesucherzahlen können der Anlage 9.a-i entnommen werden.

Hier sind die Besucherzahlen von 2002 bis August 2016 vermerkt.

 

Zu 2 c:
Eine Auswertung der Probephase des freien Eintritts bis 21 Jahre ist beigefügt (Anlage 10).
Als Tischvorlage wird in der Sitzung eine aktuelle Auswertung vorgelegt, da der Zeitraum zur Zeit   

der Erstellung der Vorlage noch nicht repräsentativ ist.     


Zu 3:

Die Prüfung von Kulturtickets als touristisches Instrument ist zur Zeit noch nicht abgeschlossen.
Diesbezüglich wird eine Tischvorlage für den Ausschuss erstellt.
Allerdings ist festzustellen, dass die bisherigen ASEAG-Museumstickets nicht angenommen
wurden. Sie sind gültig für das Ludwig Forum für Internationale Kunst, das Suermondt-Ludwig-
Museum, das Internationale Zeitungsmuseum, das Couven-Museum, das Centre Charlemagne,

 das Rathaus und das Zollmuseum Friedrichs.
Im Jahre 2015 wurden lediglich 5 Einzeltickets, im Jahre 2016 38 Einzeltickets von den Besuchern
genutzt.
Nachweislich wurde das Karlskulturticket ebenfalls nur mit 113 Einzeltickets und 6 Familientickets
bei insgesamt 232.847 Besuchern genutzt.

 

Zu 4:
Derzeit gibt es Kombitickets wie folgt:

- Kombikarte Route Charlemagne

- Kombikarte Couven-Museum, Ludwig Forum für Internationale Kunst und Suermondt-Ludwig- Museum

Die Gültigkeit der Kombistickets beträgt jeweils 72 Stunden.

Aus Marketing- als auch aus wirtschaftlichen Gründen wird vorgeschlagen, stattdessen eine gemeinsame Museumscard für alle Häuser einzuführen. Das Rathaus ist Teil dieser Museumscard.
Ein Marketingmotto könnte Six for Six sein.
Die Gültigkeitsdauer der Museumscard/Artcard sollte 6 Monate betragen.
Nach Prüfung geht der Kulturbetrieb von einer Preisstaffelung aus, die 14 Euro für Vollzahler und

10 Euro für ermäßigte/Teilzahler beträgt.


Zu 5:

Die letzte Entgeltordnung wurde im Jahre 2007 verabschiedet.

  Zwischenzeitlich wurde die Route Charlemagne mit ihren Häusern fertiggestellt.

Ein Vergleich mit anderen Häusern gleicher Kategorie ergab, dass die Häuser innerhalb der Stadt
Aachen recht geringe Eintrittsentgelte erheben.

Auf Grund dessen schlägt der Kulturbetrieb vor, die Eintrittsentgelte variabel von 7,00-15,00 Euro bei „Herausragenden Ausstellungen“ zu gestalten.

Die jeweilige Preisgestaltung sollte unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sowie bzgl. der Attraktivität vorgenommen werden. Sie obliegt der Betriebsleitung in Kooperation mit den jeweiligen Geschäftsbereichsleitern.

Folgende Staffelung wird vorgesehen

     Vollzahler

Teilzahler

7,00€

4,50€

8,00€

5,50€

9,00€

6,50€

10,00€

7,00€

11,00€

7,50€

12,00€

8,50€

13,00€

9,00€

14,00€

10,00€

15,00€

10,50€

 

Zu 6: Differenzierte Betrachtung der Häuser in „Randlage“:

Gegen diese Variante sprechen folgende Argumente:

           Dem Besucher/der Besucherin wird nicht klar, warum ein Unterschied in der Preisgestaltung   besteht, da dies inhaltlich nicht zu begründen ist.

           Bei dem Besucher/bei der Besucherin könnte der Eindruck entstehen, dass die Qualität der
Häuser unterschiedlich ist.

Insofern schlägt die Verwaltung vor, bei der Preisgestaltung eine Gleichbehandlung aller Häuser zu belassen.

 

  1. Öffnungszeiten

Zu 1 c:

Eine Vereinheitlichung der Öffnungszeiten erscheint erstrebenswert. Bei der Auswertung der Statistik zum Besucherverhalten (in den Jahren 2015 bis August 2016) können folgende Tage als stärkste bzw. schwächste Zeiten und stärkste Tage pro Haus festgestellt werden:

Stärkste bzw. schwächste Zeiten und stärkste Tage pro Haus

 

Centre Charl.

Couven

LuFo

SLM

IZM

Stärkste Tage

Do., Sa., So.

Fr., Sa.,So.

Do., Sa., So.

Mi.Sa.,So.

So

 

 

 

 

 

 

Stärkste Zeiten

13-16 Uhr

13-16 Uhr

12-16 Uhr

12-16 Uhr

10 Uhr

13-15 Uhr

 

 

 

 

 

 

Schwächste Zeiten

ab 17 Uhr

ab 17 Uhr

ab 17 Uhr

ab 17 Uhr

ab 17 Uhr

 

 

 

 

 

 

 
    Sowohl bei den Häusern, die schon ab 10 Uhr geöffnet haben (Centre Charlemagne, Couven-
    Museum und Internationales Zeitungsmuseum), als auch bei denen, die erst ab 12 Uhr öffnen
    (Suermondt-Ludwig-Museum und Ludwig Forum), gibt es zudem morgens schon Besucherspitzen.
    Hier handelt es sich vorrangig um Schulklassen.
    Der Kulturbetrieb schlägt nach Analyse der Datenlage folgende Öffnungszeiten vor


    dienstags – sonntags 10-17 Uhr

 

   Bereits in der Vorlage vom 06.09.2016 wurde festgestellt, dass die längeren

Öffnungszeiten von 18-20 Uhr nicht wirtschaftlich vertretbar sind.
Jedoch sollte die Möglichkeit bestehen, zur Erreichung weiterer Zielgruppen Abendöffnungen punktuell mit Veranstaltungen zu ermöglichen. Die Häuser verfügen derzeit nicht über Veranstaltungsetats. Diese müssten eingerichtet werden.
 

  1.  

Fazit zu I und II:

Aufgrund der vorgenannten Ausführungen wurden insgesamt 5 weitere Varianten unter Berücksichtigung der ggf. neuen Öffnungszeiten als auch der veränderten Preisstruktur bei gleichbleibender Personalgestellung per anno erarbeitet.
Die Auswertung orientiert sich am derzeitigen Status quo der Häuser.

Die Varianten beziehen sich auf jeweils 42 Wochenstunden je Haus gem. beigefügter Synopse (Anlage 11 a-g).

 

Der Vorschlag der Vorschlag der Verwaltung lautet wie folgt:

         Der Kulturbetrieb schlägt Variante 6 vor:

         Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10-17 Uhr

         Grundpreis Dauerausstellungen 6,00 €, erm. 3,00

         „Herausragende Ausstellungen“ 7,00-15,00 variabel

         MuseumscardSix for Six“ 14,00/10,00

         Ermöglichung von Veranstaltungen in den Abendstunden

 

 

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Anlagen

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